Kinder der Dunkelheit by Gabriele Ketterl

Kinder der Dunkelheit by Gabriele Ketterl

Autor:Gabriele Ketterl [Ketterl, Gabriele]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
Herausgeber: Oldigor Verlag
veröffentlicht: 2013-10-19T22:00:00+00:00


„Verdammter Dreck! Ich hasse diese Hurensöhne! Nicht einmal anständig sterben können sie.“ Zornentbrannt schmetterte Ares das teure Fernglas in den Wüstensand.

„Bitte verzeihen Sie, Herr, aber wir wissen doch alle, wer dort in dem Auto saß. Man kann sie nicht so einfach in die Luft jagen wie andere Lebewesen. Egal ob Vampir oder Mensch, keiner hätte diese ausgefuchste Bombe entdeckt. Wir wussten doch, wenn wir ehrlich sind, dass das bestenfalls ein Versuch sein wird.“

Ares’ Begleiter blickte ein wenig verunsichert auf seinen Herrn. Zwar war der junge de Thyra bei Weitem nicht so jähzornig und brutal wie sein Vater, aber seine Zornausbrüche waren auch nicht gerade von schlechten Eltern und bei allen gefürchtet. Zu seiner großen Erleichterung schien sich Ares aber gerade wieder zu beruhigen.

„Herr, bitte versteht mich nicht falsch, aber wozu brauchen Sie eigentlich das Fernglas? Sie können doch ohne Hilfsmittel in weite Entfernung sehen.“

„Sonst noch eine schlaue Frage auf Lager? Das sind fast fünf Kilometer! Außerdem wollte ich sichergehen, dass sie alle schön brennen. Dumm gelaufen. Los, wir verschwinden hier! Ich muss herausfinden, ob wenigstens die anderen Aktionen so abgelaufen sind wie geplant. Falls mein Vater es nicht sowieso schon wieder weiß, wäre ich ausgesprochen dankbar, wenn ihm das hier keiner auf die Nase binden würde, ja?“

„Das werde ich mit Sicherheit nicht tun, Herr.“

„Gut, dann pack den Rest ein und lass das wertlose Mistglas hier.“

Der junge Mann, der nur gerade so viel des alten Blutes intus hatte, um ihnen zu Diensten sein zu können, blickte mit Bedauern auf das ruinierte Fernglas mit integriertem Nachtsichtgerät. Das Ding kostete so viel, wie er früher in drei Monaten verdient hatte. Letztendlich fügte er sich aber doch lieber der Anweisung seines Herrn. Was sollte es schon? Wenn alles vorbei war, winkte ihnen allen eine fürstliche Entlohnung, das machte die dauernde Angst vor seinen Gebietern zumindest etwas erträglicher.

Während er eilig einpackte und alles in den alten Army-Jeep lud, stand Ares auf einer der Dünen und starrte gedankenverloren in die Nacht. Er wäre jetzt gerade wirklich sehr dankbar gewesen, wenn ihm irgendjemand hätte erklären können, warum tief in ihm eine Stimme flüsterte, dass es gut war, dass sie lebten. Langsam schien er den Verstand zu verlieren.



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